13.11.2019
Seit 40 Jahren gibt es den Regionalverband Cochem-Zell des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz. Der Vorsitzende Gerhard Schommers erinnerte nun in einem Festakt im MoselWeinMuseum in Senheim, der musikalisch von Katharina Theisen und Maria Oettmeier umrahmt wurde, an die Anfänge des Regionalverbandes, der am 28. September 1979 im „Fränkischen Hof“ des Eifeldorfs Kail mit 26 Mitgliedern ins Leben gerufen wurde.
Heute gehören dem Verein mehr als hundert Mitglieder aus dem Kreis Cochem-Zell an. Interessante Exkursionen und Vorträge zeigen die ganze Fülle erhaltenswerter Baudenkmäler in einer sich stark wandelnden Landschaft. Daneben gibt es regelmäßig informative Literatur und gut aufgemachte Kunststättenhefte. Das eigentliche Motiv für die Neugründung war die Welle an Abrissen von historisch und kulturell wertvoller Bausubstanz. Nach der Erkrankung des ersten Verbandschefs, des Bildhauers Hubert Benatzky, übernahm Reinhold Schommers bis zu seinem frühen Tod im Jahr 2000 den Vorsitz. Alfons Friderichs, der seit 50 Jahre im Rheinischen Verein aktiv ist, rief 2002 zu einem Neustart auf. In einer Mitgliederversammlung wurde der ehemalige Vize-Regierungspräsident in Koblenz, Fritz Robischon, als Vorsitzender gewählt. Nachdem Fritz Robischon 2005 die Region verlassen hatte übernahm Architekt Dieter Rumpenhorst, der den Cochem-Zeller Regionalverband entscheidend prägte, das Amt bis 2017.
Der Geschäftsführer des Rheinischen Vereins, Dr. Martin Bredenbeck, unterstrich die wechselvolle Geschichte des Vereins, der seit 18. Oktober 1906 noch im alten Kaiserreich in der Denkmalpflege und im Landschaftsschutz tätig war. “Er hat zwar ein stolzes Alter, aber mit jugendlichem Elan“, so Dr. Bredenbeck. Es herrschte damals ein echter Boom in der aufkommenden Industrialisierung des Deutschen Reiches. Bauten schossen in die Höhe, Brücken überquerten die Flüsse, Eisenbahnen erschlossen das ganz Land, und die Landschaft verändert sich. Zum Ende des 19. Jahrhunderts entstand die Heimatschutzbewegung um groben Auswüchsen entgegenzusteuern. Reichsweit war man bemüht, baukulturelle Besonderheiten zu bewahren und zu schätzen. Natürlich ging es dabei nicht ohne Selbstkritik, betonte Bredenbeck, der auch die Windkraft ansprach, die ebenfalls stark das Landschaftsbild verändert. Doch heute wollen die Bürger mitentscheiden, denn es ist ihr Wohn- und Lebensraum.
Landrat Manfred Schnur war voll des Lobes über das Engagement im Regionalverband des Rheinischen Vereins „Man darf dem Menschen nicht seine Kultur nehmen, sonst raubt man ihm die Seele, denn wir brauchen ein solches Fundament mit seinen tiefen Wurzeln“, verdeutlichte der Landrat Einen besonderen Vortrag bot Heribert Stefens aus Klotten zu dem jüdischen Philosophen und Schriftsteller Ephraim Kishon und seinen Werken. Weit holte er aus über das Lebenswerk eines Mannes, der das Konzentrationslager überstand und mit viel Witz pointiert das Wesentliche satirisch aber nie verletzend erfasste. Die Festveranstaltung endete musikalisch mit klassischen Weisen und einem vertieften Gedankenaustausch in historischem Ambiente.
Ein Bericht von
Heinz Kugel
Freier Mitarbeiter der Rhein-Zeitung
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