Die Straßenstruktur von Senheim ist völlig „anders“ als die anderer Dörfer entlang der Mosel. Wieso das so ist und vieles mehr erläuterte der Künstler Christoph Anders beim Besuch des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz beim Gang durch Senheim mit fast fünfzig Teilnehmern.
© Klaus Wendt
Aber zunächst wurde der im Gelände zwischen Dorf und Hafen gelegene Teil des Skulpturenparks besucht mit Werken von Christoph Anders und befreundeter Künstlerkollegen. Zum Skulpturenpark gehören weitere Kunstwerke in den Senheimer Weinbergen und auch am Senhalser Moselweg Im August 1839 fiel fast das gesamte Dorf einem Brand zum Opfer. Beim Neuaufbau wurden die ehemals verwinkelten Gassen durch schnurgerade der Kirche zustrebende Straßen, unterbrochen von geraden Querstraßen, ersetzt, so dass quadratische oder rechteckige „Quartiere“ entstanden um so bei einem möglichen neuen Brand das Übergreifen des Feuers zu verhindern. Bei Wiederaufbau ging durch breitere Straßen und großzügigere Bebauung rund ein Drittel der Wohnfläche verloren. Da eine ganze Reihe Familien mehrheitlich von der Landwirtwirtschaft auf der Hunsrückhöhe lebten erfolgte eine Umsiedlung in die Nähe von Äckern und Feldern und damit die Gründung von Moritzheim, benannt nach dem damaligen Landrat Moritz der die Umsiedlung maßgeblich beeinflusst hatte.
Nach dem Brand wurden die Straßen gepflastert, vor fast 180 Jahren schon eine Besonderheit. Die „Fahrbahnen“ pflasterte man mit Mayener Basalt und die Ränder, insbesondere die Hofeinfahrten und Kellerzugänge, mit Moselkies den man kostenlos am Moselufer „ernten“ konnte Da und dort in Senheim findet man noch die schön gepflasterten und gegliederten Moselkies-Flächen. „Prachtstück“ war dabei die Straße „Altmai“ die augenblicklich dem „Modernisierungswahn“ zum Opfer fällt. Wasser und Abwasserleitungen müssen erneuert werden und der zukünftige Straßenbelag wird Betonpflaster mit Basalt an den Rändern sein. Die einzigartigen und ein Alleinstellungsmerkmal darstellenden Moselkiesflächen verschwinden. Schade! Der Besuch der Pfarrkirche „St. Katharina“ mit dem wertvollen Barockaltar von Januarius Zick und anderen wertvollen Ausstattungstücken war das nächste Ziel bevor der Weg vorbei am „Senheimer Park“ zur „Vogtei“, einem Wohnturm aus der Staufferzeit, führte. Die Vogtei hat Christoph Anders zu einem Haus der Kunst umgewandelt. Ein Besuch ist sehr zu empfehlen und nach Absprache mit Christoph Anders möglich.
Ein Bericht von
Gerhard Schommers
RV Cochem-Zell
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