Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Regionalverband Cochem-Zell, hatte zu einem Besuch der „Römervilla“ in Bad-Neuenahr-Ahrweiler eingeladen. Und trotz der Anfahrt von bis zu 90 km fanden sich zwanzig Teilnehmer zu einer geführten Besichtigung ein. Wegen ihres hervorragenden Erhaltungszustandes gehört die Römervilla am Silberberg ahr-aufwärts von Ahrweiler zu den interessantesten römerzeitlichen Baudenkmälern nördlich der Alpen.
Das riesige 1.000 m2 große Herrenhaus entstand in der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts. Wegen der Germaneneinfälle über den nahen Rhein wurde das Haus später verlassen und diente vorübergehend als Herberge, im 4. Jahrhundert als Metallschmelzerwerkstatt. Nachdem im 5. Jahrhundert ein Hangrutsch Haus und Umfeld verschüttet hatte entstand auf der Fläche im 7. und 8. Jahrhundert ein frühchristliches Gräberfeld.
Der Bestand der Villa geriet in Vergessenheit und erst bei Straßenbauarbeiten im Jahr 1980 wurde die Villa wieder entdeckt und bis 1991 von den Landesarchäologen der Generaldirektion Kulturelles Erbe aus Koblenz ausgegraben. Der Hangrutsch diente als „Zeitkapsel“ die die Jahrhunderte überdauerte. Der Besucher kann deshalb heute durch die antiken Räume gehen und unzählige Details aus einer lange vergangenen Epoche entdecken. Das Bad, die Küche, die Fußbodenheizung und sogar ein aus Originalteilen wieder errichtetes Deckengewölbe sind nur einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten des von einer riesigen Holz-Konstruktion überdachen Museums. Das Fazit der Besucher war eindeutig: die lange Anfahrt hat sich gelohnt!
Informationen zur „Römervilla“ findet man unter www.museum-roemervilla.de
Ein Bericht von
Gerhard Schommers
RV Cochem-Zell
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