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Schalkenmehren von oben © Wolkenkratzer, wikimedia

Der Rheinische Verein besuchte das „9-Maare-Dorf“ Schalkenmehren

17.07.2017

Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Regionalverband Cochem-Zell, hatte zu einem Besuch des „9-Maare-Dorfes“ Schalkenmehren eingeladen. Als Referent konnte Hartmut Flothmann, Kulturwart des Eifelvereins Schalkenmehren, gewonnen werden der kenntnisreich durch die Gemeinde mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten führte.


Schalkenmehren, etwa vier km Luftlinie südöstlich von Daun gelegen, knapp 600 Einwohner, auf 425 m Meereshöhe liegend ist ein wahrer Touristenmagnet – nicht nur wegen seiner einmaligen Maar-Landschaft, auch wegen der vielfältigen und allen Ansprüchen genügenden Gastronomie und Hotellerie. Zur Gemeinde gehören die weltweit bekannten Maar-Seen wie das Schalkenmehrener Maar, ein Doppelmaar entstanden aus zwei ineinander übergehenden Maartrichtern und das angrenzende Trockenmaar. Nur von einem Bergsattel getrennt liegt das Weinfelder Maar (auch Totenmaar genannt) mit seiner historischen Kapelle und dem alten Friedhof und ganz in der Nähe das Gemündener Maar. Ergänzt wird die Kette an Maaren durch weitere Trockenmaare so dass Schalkenmehren zu Recht „das Dorf mit 9 Maaren“ bezeichnet wird.

Erstmals urkundlich erwähnt ist Schalkenmehren in einer Urkunde des Klosters Himmerod von 1287. Die Kapelle am Weinfelder Maar war die Pfarrkirche bis 1803, dann übernahm die Vorgängerkapelle der St. Martin-Kirche im Dorf Schalkenmehren diese Funktion, aus der die neu erbaute, 1845 eingesegnete Pfarrkirche St. Martin hervorging. Als Nebenverdienst wurde schon seit Generationen Tuch gewebt. 1926 initiierte die Lehrerin Anna Lehnert die „Heimweberei-Genossenschaft“, die die Produktion koordinierte und den Vertrieb des „Maartuches“ übernahm. In der ehemaligen Schule kann sonntags im Heimweberei-Museum die Arbeit der ehemaligen Heimweberei anschaulich erkundet werden. Zur Gemarkung gehört auch das Skigebiet am Mäuseberg.

Ein „Muss“ für die Besucher Schalkenmehrens ist die von den Gebrüdern Rau eingerichtete „Pitt-Kreuzberg-Galerie“. Der Maler Pitt Kreuzberg, 1888-1966, dem Expressionismus nahe stehend aber mit eigenem Malstil schuf nach Schätzungen mehrere tausend Werke. Etwa 80 hiervon gehören zur Sammlung der Gebrüder Rau und sind in dem aus „Lava-Krotzen“ erbauten kleinen historischen Haus im alten Dorfzentrum in passendem Ambiente auf zwei Stockwerken zu bewundern.

Ein Bericht von
Gerhard Schommers
RV Cochem-Zell

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