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Ehemaliges Klarissenkloster in Köln-Kalk © wikimedia commons, Chiara45

Ehemaliges Klarissenkloster in Köln-Kalk

Januar 2015

In den Jahren 1924/25 wurde für die seit 1918 in Köln-Kalk ansässige Gemeinschaft des Klarissenordens neben dem alten Kalker Friedhof an der Kapellenstrasse eine Klosteranlage errichtet. Sie besteht aus drei baulichen Hauptteilen, der Kirche, dem sog. „Aussenschwesternhaus“ und der Klausur. Innerhalb des hohen Gitterzauns, der die Anlage einfriedet, befinden sich auch Gärten für die Aussen- und die Klausurschwestern, für den Hausgeistlichen sowie eine Gebetsgrotte und der Friedhof der Schwestern.

Die Ordensregeln der Klarissen, die den weiblichen Zweig des Franziskanerordens darstellen, verlangen überwiegend ein kontemplatives Leben in Gemeinschaft, Armut und dauerhafter Abgeschlossenheit. Die Verbindung zur Aussenwelt stellt eine besondere Gruppe von Schwestern her. Auch an den Gottesdiensten in der Klosterkirche nehmen die Schwestern nur in dem abgeschirmten Schwesternchor teil.

Das Kalker Kloster entspricht als weitgehend abgeschlossener Organismus der Lebensweise der Klarissen. Nach ihrer Niederlassung in Kalk im Jahre 1918 konnten die Klarissen 1924/25 das heutige Kloster errichten. Die Gestaltung geht auf den nur lokal bekannten Münsteraner Architekten Ernst Horst zurück, mit dem eine Schwester verwandt war. Horst orientierte sich eng am Vorbild der spätbarocken westfälischen Backsteinarchitektur des 18. Jahrhunderts, deren prägender Vertreter Johann Conrad Schlaun ist. Die Schaufassade der turmlosen Klosterkirche mit ihrem von Voluten flankierten Giebel und die Fassade des Eingangs- bzw. Aussenschwesternhauses in Form eines barocken Stadtpalais übernehmen klassische Architekturformen der Zeit. Auch die Innengestaltung der Klosterkirche lehnt sich an barocke Vorbilder an, wie sie auch in Köln in verschiedenen Klosterkirchen erhalten ist. Das rückwärtige, zwecks günstigerer Lage auf dem schmalen Klostergrundstück leicht gedrehte Klausurgebäude, das aus vier Flügeln um einen rechteckigen Kreuzganghof besteht, ist dagegen wohl aus finanziellen Gründen, aber auch entsprechend der Armutsregeln des Ordens sehr schlicht ausgeführt worden. Nach Schäden im Zweiten Weltkrieg nur leicht verändert wieder aufgebaut, ist das Klarissenkloster ein wichtiger Bestandteil des „kirchlichen Viertels“ von Kalk entlang der Kapellenstrasse, bestehend aus Wallfahrtskapelle, Pfarrkirche St. Marien, Gemeindebauten und Altem Friedhof.

Bedingt durch zurückgehende Schwesternzahlen wurde das Kloster bis 2014 vom Orden aufgegeben. Das Erzbistum Köln als Eigentümer der Anlage plant deshalb eine neue Nutzung für das seit 1982 als Baudenkmal eingetragene Kloster.

Literatur: Henriette Meynen: Köln: Kalk und Humboldt-Gremberg (Stadtspuren – Denkmäler in Köln, Band 7), Köln 1990, S. 120-123

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