23.08.2010
Der Regionalverband Cochem-Zell hatte am 23. August 2010 zu einem Besuch des Oblatenklosters „Maria Engelport“ im Flaumbachtal zwischen Mosel und Hunsrück eingeladen. Knapp 40 Teilnehmer konnte Vorsitzender Dieter Rumpenhorst begrüßen. Referent war der in der Nähe des Klosters auf dem „Beurenhof“ geborene und aufgewachsene Historiker Dr. Norbert Pies der wie kein anderer die Geschichte von „Engelport“ erforscht hat.
Die erste Gründung von „Maria Engelport“ erfolgte bereits 1220. Der Legende nach waren dem Ritter Emelrikus von Monreal aus dem nahen Fankel an der Mosel bei einer Jagd zwei Engel mit brennenden Kerzen und klingenden Glöckchen erschienen.
Emelrikus errichte an dieser Stelle Kirche und Kloster und berief Zisterzienserinnen aus dem auf dem Hunsrück bei Simmern gelegenen Kloster „Cumbt“ nach Engelport. Die Klosterfrauen kehrten wegen „unzureichender Lebensbedingungen“ aber bald wieder in ihr Heimatkloster zurück. Im Jahr 1265 gründete Graf Philipp II von der heute noch bestehenden Wildenburg bei Treis an der Mosel ein neues Kloster und Prämonstratenserinnen von der Abtei Steinfeld in der Eifel zogen nach Maria Engelport. Die Tochter des Grafen, Beatrix,
war die erste Priorin und starb im Rufe der Heiligkeit.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Engelport mehrfach geplündert und verwüstet, wurde aber ab 1648 wieder aufgebaut. 1794 fiel das Kloster den französischen Revolutionstruppen erneut zum Opfer. Die Klosterfrauen flohen. Das Inventar des Klosters wurde verschleudert und große Teile der Gebäude auf Abbruch versteigert.
Ab 1903 bauten die „Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria“ nach Bemühungen des damaligen Pastors Haubrich von Pommern an der Mosel das Kloster „Maria Engelport“ an der alten Stätte wieder auf. Das Bild „Unserer Lieben Frau von Engelport“, das Werk eines Meisters der „Kölner Schule“, kehrte 1913 aus dem Nachlass eines Trierer Domkapitulars nach Engelport zurück. Nach der Neugründung bemühten sich die Oblaten ganz besonders um die Ausbildung von Missionsbrüdern für die damalige deutsche Kolonie Südwestafrika, dem heutigen Namibia.
Seit 1974 dient das Kloster als Tagungs- und Exerzitienhaus. Durch Um- und Anbauten wurde Platz für 48 Zimmer mit moderner sanitärer Ausstattung, mit Gruppen- und Vortragsräumen und ein gemütlicher Klosterkeller geschaffen. Maria Engelport lädt zu Zeiten der Besinnung, der geistlichen Erneuerung und der religiösen Weiterbildung ein. Das Haus lässt Menschen zur Ruhe kommen, die waldreiche Umgebung lädt zu Wanderungen, die nahe liegende Mosel zu Ausflügen ein.
Zudem ist Engelport Wallfahrtsort für die Bevölkerung der näheren und weiteren Umgebung und Ziel für die „Sonntagsmesse“ der Bewohner der umliegenden Dörfer. Wie viele kleine Klöster hat auch Engelport erhebliche Probleme, wirtschaftlich zu überleben. Dies hat Bürger aus den umliegenden Gemeinden von Mosel, Eifel und Hunsrück dazu bewogen, den Förderverein „Freunde des Oblatenklosters Maria Engelport“ zu gründen.
Mehr über das Kloster Maria Engelport erfährt man auf der Homepage www.klostermaria-engelport.de oder per e-mail: engelport@oblaten.de
Ein Bericht von Gerhard Schommers, RV Cochem-Zell
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