Hausgärten im Rheinpark

Im Rheinpark entstanden zur Bundesgartenschau 1957 vor dem Wirtschaftshof fünf Hausgärten. Sie sollten den Besuchern vielfältige Anregungen zur Gestaltung ihrer häuslichen Gärten geben. Die fünf Hausgärten wurden von bedeutenden Gartenarchitekten der damaligen Zeit entworfen: Kühn, Calles, Weber, Schaub und Penzler.
Fast alle Hausgärten zeigen die für die 50er Jahre typische Gestaltung: zentraler Rasen, der von Gehölzen, Stauden und Bäumen umgeben ist und zwischen geschwungenen Wegen mit kleinen Begrenzungsmauern liegt. Jeder Hausgarten hatte eine Attraktion, wie z.B. ein Mosaikbrunnen, einen Findlingsstein oder eine Skulptur. Trotz ihrer geringen Größe von durchschnittlich 350 qm boten sie eine erstaunlich große Artenvielfalt.

Alle Gartenarchitekten stellten ihren Entwurf unter ein gestalterisches Motto. So wollte Kühn einen Garten ohne Rasen gestalten, Calles entwarf einen Garten, der wenig Pflege verlangt und optisch groß wirkt, Weber wollte einen Paradiesgarten, Schaub wollte die Freude an einzelnen Pflanzenindividuen wecken und Penzler von Frühjahr bis Herbst einen ständig blühenden Garten darstellen.

Der aktuelle Zustand der Hausgärten ist äußerst unbefriedigend. Zwei Hausgärten wurden durch Enfernung des abgrenzenden Gehwegs faktisch zusammengelegt. Einige Beete sind unbepflanzt, andere mit Rindenmulch bedeckt. Die Blütenpracht von einst ist vorbei. Jetzt im Sommer, blühen gerade mal fünf Pflanzen. Der Hausgarten von Kühn wurde durch das Anlegen eines Rasens seiner Eigenart beraubt. In den anderen Hausgärten wurden Stauden, Pflanzen und Gehölze entfernt und nicht ersetzt. Die beiden Zierbrunnen, einst Mittel- und Bezugspunkt von zwei Hausgärten, sind seit Jahrzehnten außer Betrieb. Das wertvolle Glasmosaik im Brunnen von Prof. Lederbogen im Kühn-Garten droht zu
verfallen.

Die ursprüngliche Attraktivität und Faszination der Hausgärten ist nur noch schwach zu erahnen.