03.06.2023
Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Regionalverband Cochem-Zell, hatte zu einem Besuch von Kobern, Ortsteil von Kobern-Gondorf, eingeladen, erstmals im Jahre 980 als „Coverna“ urkundlich erwähnt .
©Gerhard Schommers, RVDL
Bei herrlichem Sonnenschein, nicht zu heiß, erwarteten fast dreißig Besucher am „Tatzelwurmbrunnen“ auf dem schönen Marktplatz einen erlebnisreichen Nachmittag. Dieser „Tatzelwurm“ geht auf eine Sage zurück. Der Kreuzritter Heinrich tötete das in Kobern hausende „Ungeheuer“, das die Gemeinde über viele Jahre in Angst und Schrecken gehalten haben soll..
Mit Ute Lellmann und Willi Weber hatte das Büro für Touristik und Kultur zwei ausgezeichnete Gästeführer bereitgestellt.
Gegenüber dem ehemaligen jüdischen Bethaus liegt der Rittersaal, ein kleines Kulturzentrum, früher wohl eine Kapelle oder ein Lagerraum. Das Innere mit historischem Flair. Malereien an den Wänden visualisieren die Geschichte der Gemeinde.
Ganz in der Nähe ragt ein aus dem 13. Jahrhundert stammender Wohn- und Fluchtturm in die Höhe. Das moderne Kobern zeigt das Gemeindehaus mit großer, sehr gepflegter Veranstaltungshalle. Im Vorraum der Halle findet man den von dem Koberner Bürger Thomas Krey in den 1980er Jahren geschaffenen „Passionsaltar“. Mehr hierzu hier.
Im 19. Jahrhundert profitierte Kobern vom Erzabbau. Nach der Besetzung des Rheinlands durch die Franzosen wurde nach Eisenerz gesucht und gefunden. Mehrere Stollen wurden in den Berg unterhalb des Steilhangs der Niederburg gegraben. Der noch erlebbare „Norbertusstollen“ geht 492 m in den Berg. Bis zu 150 Bergleute waren beschäftigt, allerdings wurde der Abbau gegen 1900 eingestellt.
Die in den 1820er Jahre nach Plänen des bekannten Johann Claudius von Lassaulx erbaute Pfarrkirche „St. Lubentius“ ersetzte eine baufällig gewordene ältere Kirche auf dem Friedhof, deren Turm heute noch erhalten ist und deren Geläute nicht nur Kobern erreicht sondern auch die gegenüber liegenden Moseldörfer und die Siedlungen auf der Höhe über Kobern. Bekrönt wird Kobern von den Ruinen der Ober- und Unterburg und der romanischen Matthias-Kapelle.
Nach einem Gang durch das alte Kobern traf man sich im Abteihof, das nahweislich älteste Fachwerkhaus in Rheinland-Pfalz, erbaut 1320-1321. Bei einem Glas guten Koberner Weins klang ein erlebnisreicher Nachmittag aus.
Ein Bericht von
Gerhard Schommers
Mitglied des RV Cochem-Zell
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