26.05.2011
Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz Regionalverband Cochem- Zell hatte zu einer Exkursion in die Vulkaneifel eingeladen. Rund 25 Teilnehmer konnte Geologe und Museumschef Dr. Martin Koziol im Maar-Museum Manderscheid begrüßen, dessen Besuch sehr empfohlen wird.
Zur Einstimmung gab der Geologe einen Überblick über die Entstehung der Vulkaneifel mit ihren über siebzig Maaren und Kraterseen und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten vulkanischen Ursprungs.
Der Geologe versteht unter einem Maar einen schüssel- oder trichterförmigen in die vorvulkanische Landoberfläche eingesenkten Vulkan. Nicht die Wasserfläche ist das „Maar“ sondern das Gesamtensemble aus Trichter, kreisförmig oder oval, dem umgebenden Erdwall, bei Maarseen mit Wasser gefüllt, bei Trockenmaaren meist mit einem Moor gedeckt. Bei der Entstehung der Maare wurden nur Tuff und andere Gesteinsarten ausgeschleudert, nur in seltenen Fällen trat flüssiges Magma aus. Dies im Gegensatz zu einem Vulkan mit hohem Auswurf von Asche und Austritt von Magma mit erheblichem Einfluss auf die nähere und weitere Umgebung. Man erinnert sich an den Vulkanausbruch auf Island und dessen Folgen. Die um mehr als 11.000 Jahre zurückliegende Entstehung der Maare hatte durch die ausgeworfenen Gesteinsmassen nur räumlich begrenzte Auswirkungen.
Nach der hoch interessanten geologischen Lehrstunde im Maar-Museum ging es von der Theorie in die Praxis. Erste Station war das Meerfelder Maar, das mit 24 ha Seefläche und einer Wassertiefe von 17 Metern weitgehend unter Naturschutz steht. Das Dorf Meerfeld, früher rein bäuerlich geprägt, hat einen echten Strukturwandel geschafft mit hervorragender Gastronomie und Hotellerie und mehr als 30.000 Übernachtungen pro Jahr.
Vom landschaftlich besonders schön gelegenen Meerfelder Maar ging es in Richtung des 517 m hohen Mosenberges mit dem Hinkelsmaar und dem Windsborner Kratersee. Diese sind geologisch gesehen den Vulkanen zuzuordnen. Die beiden Krater sind vor etwa 29.000 Jahren entstanden. Der als „Hinkelsmaar“ bezeichnete Kratersee wurde vor über 150 Jahren trocken gelegt und füllt sich nur nach reichlichen Niederschlägen mit Wasser. Es hat sich ein Torfmoor mit seltener Flora gebildet und steht unter Naturschutz. Dagegen ist der Windsborner Kratersee mit Wasser gefüllt, wenn auch nur in einer Höhe von maximal zwei Metern. Der nur zu Fuß erreichbare Windsborner Kratersee ist ein ganz besonderes Natur-Erlebnis. Umgeben von einem bis zu dreißig Meter hohen Wall aus rotbrauner Asche und Schlacke ist es eine Oase der Ruhe mit unberührter Natur. Orchideen am Wegesrand begeisterten die Besucher ebenso wie die zahlreichen seltenen Pflanzen in der Verlandungszone rund um den See.
Ein Bericht
Gerhard Schommers
RV Cochem-Zell
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