14.11.2016
Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Regionalverband Cochem-Zell, hatte seine Mitglieder und alle geschichtlich und
kulturell interessierten Bürger ins „Vino-Forum“ zur obligatorischen Jahresversammlung eingeladen.
In seinem Rückblick betonte Vorsitzender Dieter Rumpenhorst, Treis-Karden, die große Bedeutung des alten Vereins, dessen Wurzeln noch in der alten preußischen Rheinprovinz liegen, für das historische-kulturelle aber auch architektonische Leben in der Region. “Man sei hoch erfreut über die breite Resonanz in der Bevölkerung, die sich in den großen Teilnehmerzahlen der jährlichen Exkursionen bemerkbar machten”.
Höhepunkt der Generalversammlung aber war der geistreiche und hochinformative Vortrag über das Leben und das Werk von Nikolaus von Kues, latinisiert Nicolaus Cusanus, einem echten Universalgelehrten, der 1401 in Bernkastel-Kues an der Mosel geboren wurde. Sinnigerweise gab der pensionierte Oberstudienrat aus Klotten seinem umfangreichen Referat den Namen “Nicolaus Cusanus – Von der Mosel an den Tiber” und darin das ganze Schaffen des unruhigen und schöpferischen Geistes mit seinen theologisch-philosophischem Denken vermittelte.
Er kam eigentliche aus einfachen familiären Verhältnissen.Sein Vater hatte mit der Moselschifffahrt zu tun. Auf der Karriereleiter stieg er ganz nach oben um schließlich den roten Kardinalshut aus der Hand des Papstes zu bekommen. Machtwille aber
auch große Demut zeichneten ihm auf diesem Wege aus. Natürlich wurde er geliebt aber auch gehasst, seine ganze Vita schien gekennzeichnet zu sein von Widersprüchen aber auch von einer naturwissenschaftlichen Tiefe, die modern anmutend sich heute erst zu Teilen erschließen lässt. Es ist daher auch kein Zufall, dass sein Hauptwerk “de Coincidentia oppositorum”, über den Zusammenfall der Gegensätze, heißt. Cusanus zählt daher als universal gebildeter Philosoph, Theologe, Mystikern und Mathematiker zu den ersten deutschen Humanisten in dem
nicht unproblematischen Übergang von Spätmittelalter zur frühen Neuzeit. In der Kirchenpolitik mischte er ebenfalls kräftig mit, wobei er auf dem Baseler Konzil zuerst die Macht des Papstes beschränken wollte, später aber in dessen Lager überwechselte, was ihm eine glanzvolle Karriere als Kardinal bescherte. Als
Fürstbischof von Brixen hatte er auch als Moselaner erhebliche Probleme. Trotzdem bleibt er einer der großen Theologen und Philosophen der beginnenden Neuzeit in Erinnerung. Gestorben ist er am 11. August 1461 in Todi im italienischen Umbrien, sein Herz aber fand die letzte Ruhe in seinem geliebten Heimatort Kues an der Mosel. Sein gestiftetes Armenhospital für genau 33 alleinstehende Männer aus Adel, Klerus und Bürgertum kann man noch heute bewundern.
Ein Bericht von
Heinz Kugel
RV Cochem-Zell
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