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Blick in die 450 Meter lange Maschinenhalle des einst größten Kohlekraftwerks Europas Foto: Martin Lehrer

Nutzungskonzept für das stillgelegte Kraftwerk Frimmersdorf

30.01.2024

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Ortstermin in der Maschinenhalle des Kraftwerks Frimmersdorf in Grevenbroich: Am 30.01.2024 stellten Land, Kreis, Kommune und LVR ein Konzept vor, wie das 450 Meter lange Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und rentabel weiter genutzt werden kann. Dafür sollen bis zu 65 Mio. Euro Fördermittel vom Bund abgerufen werden. Voraussetzung ist allerdings, dass sich ein Investor findet, der das Gebäude saniert.

Pressekonferenz in der Maschinenhalle des Kraftwerks Frimmersdorf mit (von links) Bürgermeister Klaus Krützen, LVR-Dezernentin Dr. Corinna Franz, NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und RWE Power-Vorstandsmitglied Dr. Lars Kulik
Foto: Martin Lehrer

Von außen ist die Maschinenhalle als Teil einer in der Höhe abgestuften modularen Industriearchitektur erkennbar (Foto 2008) Foto: Walter Buschmann

Damit ist ein 25 Monate währender Werkstattprozess zum Abschluss gekommen. Hierbei wurden die Schritte der Unterschutzstellung und Konzeptentwicklung für den Weiterbetrieb zusammengeführt. Aus Sicht des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland nicht der optimale Weg, aber es sei ein tragfähiges Konzept herausgekommen, so LVR-Kulturdezernentin Dr. Corinna Franz. Dabei hätten der Leiter der LVR-Industriemuseen Dr. Walter Hauser sowie der Industriekulturforscher Prof. Dr. Walter Buschmann stets den Denkmalwert des Grevenbroicher Braunkohlekraftwerks deutlich gemacht (Aufsatz Buschmann in „Rheinische Heimatpflege“ 3/2022, S. 163 ff).

In die Maschinenhalle sollen durch ein Haus-in-Haus-Konzept Büros für Gewerbe, Kunst und Kultur einziehen. In den Blöcken A bis D sollen die Turbinen erhalten bleiben, denn an diesen ist der Technik-Sprung in der Frühzeit des Kraftwerks ablesbar. Dort ist auch ein Denkmalpfad „Von der Kohle zum Strom“ geplant.
Der Landesbetrieb IT.NRW will in Frimmersdorf auf 20.000 qm ein Rechenzentrum einrichten. Dafür sei die Halle aufgrund ihrer soliden Bauweise sowie der vor Erdbeben und Hochwasser sicheren Lage besonders geeignet, erklärte NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach.

Neben der Maschinenhalle seien weitere Anlagenteile zur Unterschutzstellung vorgesehen, wie Grevenbroichs Bürgermeister Klaus Krützen bestätigte. Dies wären beispielsweise die Kesselhäuser und Kühltürme der Kraftwerksblöcke A bis D, Kohlebunker, Verwaltungsgebäude und Pförtnerhaus sowie die Kohlebrücke. Im Detail muss bei all diesen Anlagen noch festgelegt werden, welche Teile der originalen Bausubstanz zu erhalten sind.

 

Martin Lehrer

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