Die Siedlung Golzheim im Düsseldorfer Norden ist ein bedeutendes Kulturdenkmal von internationaler Bedeutung, doch ist sie in den letzten Jahren immer wieder in die Schlagzeilen geraten und droht, schrittweise zerstört zu werden. Zum einen verwahrlost die „Künstlersiedlung“ um das städtische Atelierhaus immer mehr. Zum anderen erhöhen steigende Immobilienpreise den Veränderungsdruck in der rheinnahen Siedlung und führen zu immer mehr Eingriffen in die Bausubstanz, die den zusammenhängenden Charakter der Siedlung zerstören.
Als „reizvolles, sehr großzügiges Einfamilienhaus mit großem Grundstück“ wird derzeit beispielsweise das 1936 vom Architekten Peter Grund erbaute eigene Wohnhaus in einem einschlägigen Immobilienportal für mehrere Millionen Euro angeboten. Damit scheint eine weitere Stufe des „Ausverkaufs“ der Siedlung Golzheim erreicht, denn der Erhalt des Hauses ist nicht gesichert.
Der offene Brief vom Baukunstarchiv Dortmund (Prof. Sonne) und von Lehrenden an Hochschulen in Dortmund und Marburg zeigt deutlich, dass über die in unserem (AGD, RVDL und andere, November 2023) offenen Brief genannten Objekte hinaus in Düsseldorf der Umgang mit Denkmälern Anlass zur Sorge ist. Insbesondere, weil es sich wieder um bedeutende Denkmäler in öffentlichem Eigentum handelt. Die Zielrichtung dieses offenen Briefes befürwortet der RVDL und RV Düsseldorf sehr und begrüßt das Engagement der Unterzeichner*innen.
Durch die im Herbst 2024 in Buchform im Verlag Kettler erscheinenden Forschungsergebnisse, wird die große Bedeutung der Siedlung und des gesamten Geländes der einstigen „Reichsausstellung Schaffendes Volk“ nicht nur bekräftigt, sondern auch mit neuen Erkenntnissen unterfüttert.
Unabhängig vom wissenschaftlichen Hintergrund ist die Befassung mit dem Architekten Peter Grund eine vertiefende Betrachtung des Werkes eines von mehreren Architekten der Schlagetersiedlung, die erstmals in der Dissertation von Stefanie Schäfers unter dem Titel „Vom Werkbund zum Vierjahresplan. Die Ausstellung Schaffendes Volk, Düsseldorf 1937“ vorgestellt wurden. Erschienen als Band 4 der Quellen und Forschungen zur Geschichte des Niederrheins, zugleich Beiträge der Forschungsstelle für Architekturgeschichte und Denkmalpflege der Bergischen Universität- Gesamthochschule Wuppertal, Band XI. Unter dem Titel „Schaffendes Volk, Düsseldorf 1937“.
Ausführliche Informationen dazu unter www.schaffendesvolk1937.de
Mit dem problematischen Zustand der Siedlung hatte sich um 2020 die Düsseldorfer Architektin Prof. Ursula Ringleben befasst und bei dem Forum dib den Aufsatz „Die Zukunft der Künstlersiedlung in der weißen Siedlung Golzheim sichern“ veröffentlicht.
Das Atelier- und Gemeinschaftshaus steht auch auf der Roten Liste bei dem Deutschen Verband für Kunstgeschichte: www.kunstgeschichte.org/verband/rote-liste/atelier-und-gemeinschaftshaus-in-der-duesseldorfer-schlageterstadt/
Lesen Sie den gesamten offenen Brief hier.
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