Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Regionalverband Cochem-Zell, hatte zu einem Besuch der Hunsrückstadt Kastellaun eingeladen. Mit Frau Ulrike Liesenfeld hatten die angereisten Besucher eine sehr kompetente Gästeführerin.
© Gerhard Schommers, RVDL
Aus dem Jahr 1288 datiert die erste urkundliche Erwähnung von „Kestilun“. Die gleichnamige Burg Kastellaun wurde von den Grafen Sponheim errichtet und gehörte bis 1417 zur „Vorderen Grafschaft Sponheim“. Auf der Burg lebten, nachdem die Sponheimer ausgestorben waren, verschiedene Amtmänner, die die Interessen der „Gemeinherren“ vertraten. Im späten 17. Jahrhundert wurde die Burg durch die Franzosen zerstört. Aus Privatbesitz kaufte die Stadt 1884 Burg und Umfeld und sanierte die Gemäuer erstmals. Eine zweite, notwendige Sanierung, insbesondere die Sicherung des Felsmassivs des Burgbergs erfolgte in den Jahren 1990 – 1993.
Trotz zahlreicher kriegerischer Auseinandersetzen und Stadtbränden sind große Teile der historischen Stadtmauer und der alten Bausubstanz erhalten. Der ehemalige und langjährige Bürgermeister Fritz Frey setze während seiner Amtszeit ein Bau- und Erhaltungskonzept durch, das heute den Wert der Altstadt ausmacht. Ohne die Altstadt von Kastellaun zu einem „Museum“ zu machen wurden wertvolle Fachwerkgebäude und zahlreiche Bauten vergangener Epochen unter Verwendung heimischer Materialien restauriert und erhalten. Fassaden wurden entweder verputzt oder mit heimischem Schiefer verkleidet. Die „Dachlandschaft“ der Altstadt ist ausschließlich mit Schiefer gedeckt. Die Straßen wurden weitgehend mit Basalt gepflastert. Kastellaun gibt ein gepflegtes, sauberes Bild ab in dem man sich wohlfühlen kann.
Unter den „Sponheimern“ wurde Kastellaun evangelisch. Der Zuzug katholischer Bürger aus dem Umland machte es notwendig, die im 14 Jahrhundert erstmals erwähnte Kastellauner Kirche als „Simultankirche“ zu nutzen bis um 1900 auf halber Höhe des Burgbergs eine neugotische katholische Kirche errichtet wurde. Und nach dem Besuch der kleinen Stadt mit etwas mehr als 5.000 Einwohnern lädt eine gepflegte Gastronomie zur Einkehr ein.
Bericht von Gerhard Schommers, Mitglied des Regionalverbandes Cochem-Zell
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