01.02.2021
Unsere Reihe an Rundbriefen zu Schätzen unseres kulturellen Erbes im Kreis Cochem-Zell setzen wir heute mit Senheim fort. Dr. Friedhelm Buschbaum, Mitglied unseres Regional-Verbandes und wohnhaft in Senheim hat es in dankenswerter Weise übernommen, uns umfassend über Senheim einst und heute zu informieren.
Senheim – ein Winzerdorf stellt sich vor
Dr. Friedhelm Buschbaum
Im Südostbogen des sogenannten „Cochemer Krampens“ liegt an beiden Moselufern die Ortsgemeinde Senheim. Der Hauptort Senheim liegt am rechten Ufer an der Außenseite der Moselkrümmung, der zugehörige kleinere Ortsteil Senhals auf der gegenüberliegenden Flussseite. Die Gemeinde Senheim ist aufgrund der Siedlungshistorie, der Dorfgeschichte, der Landschafts- und Ortsbilder, des Weinbaus, der Verkehrsinfrastruktur und der Baukultur ein markanter Teil der Wein-Kultur-Landschaft Mosel.
Siedlungshistorie
Wie andernorts an der Mosel war auch das Gebiet in der Umgebung von Senheim bereits in prähistorischer Zeit besiedelt. Davon zeugt die keltische Ringwallanlage auf dem nur wenige Kilometer westwärts liegenden Berggrat des Hochkessels. Die Präsenz der Römer am Sen-halser Gleithang ist zweifelsfrei durch zwei römische Grabkammern mitten in der Weinlage „Römerberg“ oberhalb von Nehren dokumentiert. Hier wurden auch Reste römischer Bau-substanz sowie eine Reihe Goldmünzen aus der Zeit der römischen Kaiser gefunden.
Dorfgeschichte
Im Zusammenhang mit den Besitztümern des Kölner Domkapitels wird Senheim 1140 und Senhals sogar schon 1067 erstmals urkundlich erwähnt. In politischer Hinsicht gehörte Sen-heim mit Senhals und Grenderich bis zum Ende des 18. Jahrhundert zum sogenannten „Dreiherrischen Gericht“, einer Gemeinherrschaft , die sich Kurtrier, Sponheim und Brauns-horn-Metternich-Beilstein teilten. In einem Vertrag von 1780 einigten sich die drei Gemeins-herren über die Teilung des „Dreiherrischen“, die 1783 ihren Abschluss fand. Demzufolge bekam Kurtrier die komplette Vogtei Senheim. Als die Moselregion 1798 der Französischen Republik angegliedert wurde, gehörte Senheim zum Kanton Zell im Rhein-Mosel-Departe-ment. Weil die Grafen von Sponheim ihr Senheimer Dorfdrittel als ein vom Herzogtum Kleve abhängiges Lehen besaßen, das später an Brandenburg-Preußen überging, haben wir das hochinteressante Kuriosum, dass Preußen hier seit 1618 Besitz und Rechte hatte, während alle übrigen Moselorte erst 1815 dem Wiener Kongress zufolge preußisch wurden. 1818 wurde Senheim Sitzgemeinde der gleichnamigen Bürgermeisterei. Die Be-hörde, die später Amtsverwaltung und schließlich Verbandsgemeinde hieß, wurde 1970 im Zuge der Verwaltungsreform aufgelöst. Senheim gehört heute zur Verbandsgemeinde Cochem und zählt 546 Einwohner (Stand 31.12.2019).
Landschafts- und Ortsbilder
Insgesamt umfasst die Senheimer Gemarkung ungefähr 1250 Hektar, mit einem Waldanteil von rund 800 Hektar. Das 76 Hektar große Weinberg-Areal, das durch die Mosel geteilt wird, ist hinsichtlich seines Landschaftsbildes und seiner Geologie sehr heterogen. In Senheim wird seit Jahrhunderten auf den auslaufenden Hängen des Hunsrücks Wein angebaut. Es sind nach Süden und Westen ausgerichtete Steillagen der Terrassen-Mosel, also Flächen, die aufgrund ihrer extremen Hangneigung und ihrer Querterrassierung nur begrenzt mechanische Bewirtschaftung zulassen. Die bekannteste Weinlage ist die „Senheimer Lay“. Zu 100 Prozent wird hier Riesling angebaut. Die Winzer ernten jährlich Weine von höchster Qualität. Das Senhalser Weinberg-Gelände ist im unteren Bereich sehr flach und steigt nur im Auslauf zum Eifelplateau leicht an. Erst Anfang der 1950er-Jahre begannen die Winzer damit, die Streuobstwiesen zu kultivieren, um Weinstöcke anzupflanzen. Keine Trockenmauer durch-zieht die Weinlage „Römerberg“, sodass für die meisten Arbeitsprozesse Maschinen einge-setzt werden können. Auf den tiefgründigen Böden werden bevorzugt frühe Weiß- und Rot-weinsorten angebaut. So unterschiedlich die Topographie in Senheim und Senhals ist, so unterschiedlich ist auch die Geologie in beiden Ortsteilen. Im Zuge der Entwicklung des Rheinischen Schiefergebirges vor rund 400 Millionen Jahren (Devon) formierte sich in der Senheimer Region eine geologische Besonderheit: Auf den sich gegenüberliegenden Mosel-seiten bildete sich ein völlig verschiedenes Gestein. In der Senheimer Lay hat der Schiefer einen hohen Tonanteil und ist deswegen gekennzeichnet durch eine schwarzgraue Farb-tönung. Der rotbraune Schiefertyp auf der Senhalser Seite hat seine Farbgebung von dem hohen Anteil an Eisenverbindungen.
Senheim vor dem Moselausbau
Mit dem Anfang der 1960er-Jahre begonnenen Moselausbau hat sich das Landschaftsbild im Senheimer Moselbogen eindrucksvoll geändert. Verschwunden sind die zahlreichen Buhnen, das Senheimer Werthgelände mit dem alten Hafen und die Trasse des Leinpfades entlang des Senhalser Moselufers. Auf der Senheimer Seite wurde von 1963 bis 1965 ein Schutzhafen für Fähren, Fracht- und Fahrgastschiffe angelegt, der auch als Yachthafen mit einer Aufnahmekapazität für 140 Sportboote genutzt wird. Der dorfseitige Teil der Hafenkrone kon-zipierte man als Hochwasserschutzdamm, sodass Senheim seit 1965 hochwasserfrei ist. In direkter Nachbarschaft zum Hafen liegt auf der Moselhalbinsel der mehrfach zertifizierte Campingplatz „Holländischer Hof“. Vom Moselufer bis hin in die Weinberge ist seit 1999 kon-tinuierlich der Skulpturenpark Senheim gewachsen. Auf Initiative des ortsansässigen Künst-lers Christoph Anders haben verschiedene Künstler hier ihre zehn Exponate eingebracht. Daran integriert ist der Literatenweg, an dessen 14 Stelen Kunstobjekte von jährlich wech-selnden Künstlern präsentiert werden. Das auffälligste Bauwerk im Senheimer Moselbogen ist die Brücke, die seit 1967 beide Ortsteile verbindet. Auch die Ortsbilder von Senheim und Senhals könnten kaum differenzierter sein. Während sich der Dorfkern von Senheim in die Ausmündung des kurzen Seitentales zwängen musste und so ein dreieckiges Ortsbild entstand, konnte sich Senhals auf der von der Eifel sanft ab-fallenden Landzunge entlang des linken Moselufers problemlos ausdehnen.
Verkehrsinfrastruktur
Dass die Senheimer Gemarkung wegen ihrer Geländeformation eine bevorzugte Stelle zur Moselquerung ist, erkannten auch die Römer. Deswegen bauten sie eine bereits existierende Handelsstraße zu einer strategisch wichtigen Querverbindung zwischen ihren durch den Hunsrück und die Eifel führenden Heerstraßen aus. Die Straße nutzten während des Spätmittelalters und bis ins 19. Jahrhundert hinein Kaufleute aus Eifel, Flandern und Wallonien, um ihre Waren zu den Märkten ins Rhein-Main-Gebiet zu bringen. 1654 wurde zwischen Senheim und Senhals für Truppentransporte eine hölzerne Brücke errichtet. Auch die französischen Revolutionstruppen erkannten hier den Vorteil zur Moselquerung, denn als sie im Oktober 1794 hierher kamen, bauten sie gleich zwei Brücken. Durch die 1967 fertig-gestellte Brücke hat sich die Verkehrsinfrastruktur im Cochemer Krampen entscheidend verbessert. Dieser hochwasserfreie Moselübergang verbindet nicht nur die beiden Ortsteile, sondern auch die Straßenverkehrsnetze von Eifel und Hunsrück.
Brandkatastrophe von 1839
Am 13. August 1839 wurde Senheim von einer verheerenden Brandkatastrophe heimgesucht, die den damaligen Bürgermeisterort fast komplett in Schutt und Asche legte. Während fast alle arbeitsfähigen Senheimer in den Rotthecken mit der Getreideernte beschäftigt waren, brach in einem Haus in der Mitte des Dorfes Feuer aus. Von hier aus griffen die Flammen rasch auf die Nachbargebäude über und erreichten dann auch sehr schnell den gesamten Ortskern. Dies war möglich, weil die Häuser sehr eng standen, oft nur durch ein bis zwei Meter breite Gässchen getrennt. Die Brandkatastrophe hinterließ eine schreckliche Bilanz:
Zwei arme Familienväter, Matthias Joseph Löwen aus Ediger und Johannes Kockers aus Neef, fanden bei den Löscharbeiten den Tod. Während des fast fünf Stunden dauernden Infernos sind 106 Wohnhäuser, 22 Kelterhäuser und sieben Scheunen völlig abgebrannt. Es konnten nur noch der Kirchturm, die Kirche, das Pfarrhaus, das Vogteihaus, das Gemeinde- und Schulhaus sowie 34 an der Peripherie stehende Häuser gerettet werden. Der Brand hatte die mächtigen Hofburgen der Senheimer Ritter, die vielen Höfe der Klöster von Chumbd, Stuben und Ravengiersburg zerstört. Vernichtet wurden auch die spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Fachwerkhäuser mit ihren steilen Schieferdächern, die dem Dorf einen moseltypischen Charakter gaben. Über 500 Menschen verloren durch das Unglück ihr Obdach, sie besaßen nur noch das was sie am Leibe trugen. Der gesamte Schaden wurde auf 68.799 Thaler taxiert.
Ortsgrundriss
Die Auswirkungen des Brandes von 1839 sind heute noch deutlich zu erkennen. Hier ist zunächst das für ein Moseldorf untypische Straßensystem zu nennen. Drei Straßen (Altmai, Markt- und Brunnenstraße) verlaufen nahezu parallel vom Gestade hoch zum Kirchplatz, die rechtwinklig von drei Querstraßen (Drillesplatz, Kirchhellener und Recklinghäuser Straße) geschnitten werden. Dieses beeindruckende Wegenetz entstand vor dem Wiederaufbau des abgebrannten Ortskerns. Man war sich damals einig, dass Senheim nicht mehr in seiner ehemaligen Struktur mit des schmalen und verwinkelten Gassen aufgebaut werden kann. Mit der Planung und Organisation des Wiederaufbaus beauftragte der Oberpräsident der Rhein-provinz den Steuer-Inspektor Lenné aus Saffig. Unter seiner Leitung entwarfen der Bauauf-seher Riemann aus Cochem und der Kreisgeometer Umbach aus Zell diesen Ortsgrundriss mit den für damalige Verhältnisse ungewöhnlich breiten Straßen. Die Planer dimensionierten die Straßen mit einer Breite von 20 Fuß (ungefähr sechs Meter), um so bei einem erneuten Brandfall ein Übergreifen der Flammen von einer Straßenseite auf die andere möglichst zu verhindern. Aufgrund dieser Umstände erhielt Senheim den einzigen klassizistischen Orts-grundriss zwischen Trier und Koblenz.
Weil sich durch die Straßenverbreiterung und die größer dimensionierten Baugrundstücke die bebaubare Fläche erheblich reduzierte, musste für 30 Familien auf dem gemeinde-eigenen Rottland südlich von Grenderich Siedlungsraum geschaffen werden. Das neugegründete Dorf erhielt am 10. Mai 1841 zu Ehren des Zeller Landrates Moritz, dem Initiators des Siedlungsprojektes, den Namen Moritzheim.
Um das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erneut aufkommende Problem des Bau-platzmangels zu entschärfen, wurde der Dorfplan nach Süden erweitert. In dem früheren Weinberg-Gelände wurden die Neustraße und in deren Verlängerung die Zeller Straße ange-legt. Ende der 1970er-Jahre entstand oberhalb der Senheimer Brückenauffahrt das Neubau-gebiet „Im Kalmet“ und Ende der 1990er-Jahre das Neubaugebiet „In der Mark“ in Senhals.
Als Straßenpflaster findet man heute in den drei Querstraßen und am Kirchplatz eine Mischung von Quarz-Kieselsteinen und Mayener Basalt, eine Gestaltungsart, die ebenfalls einzigartig an der Mosel ist.
Baukultur
Durch diesen besonderen Ortsgrundriss mit den schnurgeraden und rechtwinklig zueinander angeordneten Straßenlinien entstanden fast ausschließlich rechteckige Häuserblöcke. Hier fällt die innerörtliche Bausubstanz mit ihrer fast standardisierten Architektur auf. Abgesehen von einem Haus in der Recklinghäuser Straße, an das in einer späteren Baumaßnahme ein Fachwerkeckturm angebaut wurde, haben alle im Zentrum liegenden Häuser einen einfachen und einheitlichen Baustil aus der Zeit um 1840. Die Gründe hierfür stehen auch im Zusammenhang mit dem Brand von 1839. Als im April 1840 der Wiederaufbau begann, lag das vornehmliche Interesse darauf, möglichst schnell wieder ein Dach über dem Kopf zu haben. Auf architektonische Schönheit wurde wenig Wert gelegt. Es ist auch auf den Zeit-druck zurückzuführen, warum man sich einen großen Teil des Baumaterials aus der unmittel-baren Nähe der Baustellen beschaffte. So wurde die zu Beginn des 14. Jahrhunderts gebaute Umfassungsmauer nahezu komplett und mit ihr vier von den fünf Türmen an der Südseite des Dorfes abgerissen. Der Haustyp ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet: zweigeschossige Massivbauweise, drei oder vier regelmäßige Fensterachsen, teils kräftiges Gesims und Sattel- oder Krüppelwalmdach.
Wichtige Gebäude:
Katholische Pfarrkirche St. Katharina Senheim
An der östlichen Spitze des Dorfdreiecks liegt in exponierter Lage die Katholische Pfarrkirche St. Katharina. Dominant wirkt der 44 Meter hohe spätromanische Westturm, der 1480 eine achteckige spätgotische Helmkrone mit vier Ecktürmchen erhielt. Das Kirchenschiff wurde 1765 nach den Plänen des Baumeisters Paul Stähling aus Straßburg errichtet. Der geostete Sakralbau hat Saalform mit nach Osten abgesetztem fünfseitigem Chorraum und zweige-schossiger Sakristei. In der Nacht vom 16. zum 17. Januar 1865 stürzte das Steingewölbe ein, es wurde durch ein Holzgewölbe ersetzt. Der barocke Hochaltar stammt aus der Kirche St. Katharinen in Linz am Rhein. Besonders wertvoll ist das Altarbild von dem berühmten kurtrierischen Hofmaler Januarius Zick (1730 – 1797), das die Kreuzigungsszene darstellt. In die südliche Außenwand ist die Grabtafel aus dem Jahre 1787 von der aus Zeltingen stammenden Anna Maria Gouzen eingemauert. Sie war die Witwe des kurkölnischen Hofkammerrates Franz Jodokus Gouzen.
Vogteihaus
Das Vogteihaus wurde vom 13. Jahrhundert bis zur französischen Revolution als Wohnhaus von Vögten genutzt. Aufgrund dendrochronologischer Untersuchungen wurde der staufische Wohnturm 1240 +/-5 erbaut und war Bestandteil der 1307 angelegten Umfassungsmauer. Das Burghaus hat rechteckigen Grundriss (7,70m x 9,50m) und ist insgesamt rund 20 Meter hoch. Im Kellergeschoss mit halbkreisförmigem Tonnengewölbe haben die Mauern eine Stärke von 1,50 Meter. Darüber steht ein viergeschossiger Bruchsteinbau mit steilem Giebeldach. Eigentümer des Vogteiturmes ist seit 1984 der ortsansässige Künstler Christoph Anders, der das Gebäude nach aufwendiger Renovierung zum Arbeiten und Ausstellen nutzt.
Kapelle Maria Magdalena Senhals
Mitten im Ortsteil Senhals steht die Anfang des 15. Jahrhunderts erbaute Magdalenen-kapelle. Die Kapelle ist ein verputzter Bruchsteinbau in Saalform mit abgesetztem östlichem Chor, 13 Meter lang und acht Meter breit. Das Schiff hat zwei Rundbogenfenster und einen rundbogigen Westeingang, der Chorraum mit spitzbogigem Kreuzgewölbe hat ungeteilte Spitzbogenfenster. Die Reste einer Freske eines Kreuzweges werden dem kurtrierischen Hofmaler Januarius Zick (1730 – 1797) zugeordnet.
Brauerei bei Senhals
Ungefähr einen halben Kilometer vom nördlichen Ortsrand von Senhals entfernt liegt an der B 49 die 1855 von Engländern erbaute Bierbrauerei. Aufgrund verschiedener Umstände wurde bereits 1858 der Betrieb wieder eingestellt, diente dann bis 1951 verschiedenen Zwecken. Danach begann der Zerfall des Gebäudes. Ehemals war das Brauereigebäude ein prachtvoller dreigeschossiger Bruchsteinbau. Die Rundbogenfenster und die Portale waren mit Mayener Basaltsteinen eingefasst, die demontiert und gestohlen wurden. Heute sind nur noch die imposanten Außenmauern zu sehen, der gesamte Gebäudekomplex ist nur noch eine Ruine.
Brauerei bei Senhals
An weiteren interessanten Gebäuden und Plätzen sind Objekttafeln angebracht, die über ihre Historie und ihre Besonderheiten informieren. Die Tontafeln stammen von dem ortsansässigen Künstler Christoph Anders.
Hier eine Auswahl:
In Senheim
Pfarrhaus (Brunnenstraße, Marktstraße)
Pfarrhaus und angrenzendes Ökonomiegebäude Mitte des 18. Jh. von Pfarrer Knechts gebaut.
Wohnhaus (Brunnenstraße)
Großer Putzbau mit Kopfwalmdach und eleganter Fassade. Das feine Traufgesims mit Zahnschnittfries, errichtet um die Mitte des 19. Jhs.
Altes Winzerhaus (Brunnenstraße)
Typischer moselländischer Steinbau des 15. Jhs. Bemerkenswert der hohe 3 geschossige Speicher. Erweiterung um 1700. Mit überstehendem Fachwerk.
Hotel-Restaurant-Schützen (Brunnenstraße)
1840 erbaut und ist seitdem als Gaststätte im Besitz der Fam. Schützen. Der Erker mit barockisierten Reliefs entstand 1924.
Park (Brunnenstraße, Neustraße)
Klein-Park-Anlage, früher Versammlungsstätte der Bürger. Öffentliche Bekanntmachungen der Gemeinde bis 1967 und andere Veranstaltungen. Heute: Kommunikationszentrum für Bürger und Gäste.
Winzerhaus (Marktstraße)
Haus der ehemaligen Senheimer Winzergenossenschaft. 1902 vom Ortspfarrer Steinheuer zur Behebung der Weinabsatzkrise gegründet. Heute Gästehaus.
Drillesplatz (Drillesplatz)
Stätte der Bestrafung von Übeltätern. Im „Drilles“, einem um die vertikale Achse drehbaren Holzkäfig.
Henrichs-Stiftung (Marktstraße, Drillesplatz, Brunnenstraße)
Gebäude der Geschwister Henrichs. Erbaut nach dem Dorfbrand von 1839. Rechts: Kloster Margarethenheim, früher Altenheim – Entbindungsstation – Kindergarten, heute kirchliche Begegnungsstätte. Links: Privatbesitz, früher Winzerhaus, heute Restaurant Schinkenkeller.
Kölner Höfe (Altmai)
Die ältesten in Senheim bekannten Höfe. 1140 durch Erzbischof Arnold begründet. Links: „Fronhof“. Rechts: „Großes Kelterhaus“ und zurückliegend der „Zehnthof“. Heute: Wohnhäuser.
Kölnisches Großkelterhaus (Altmai)
mit Kreuzgewölbekeller. Von 1140 – 1800 gehörte diese Anlage zu den Kölner Höfen. Das Gebäude wurde im frühen 19. Jh. erbaut.
Fachwerkhaus (Altmai)
Dieses Haus hat als einziges in der Häuserreihe zwei Katastrophen überstanden: Den großen Dorfbrand von 1839 und den Brand von 1888. Goldraul. Raul = Sträßchen, Teil des ehemaligen Straßennetzes vor dem großen Brand am 13.8.1839
Gemeindehaus (Am Gestade)
Stattlich repräsentativ gestalteter Bruch-Steinbau, errichtet in der 2ten Hälfte des 19. Jhs. Zweizügige Dorfschule bis 1971, jetzt Gemeindehaus.
Sunderhof (Am Gestade)
1480 von Irmgard Sunder als Erbteil erhalten. Als Helfensteiner Hof bekannt. Ab 1638 in kurtrierischem Besitz, wird in Sunderhof umbenannt, heute Restaurant.
Weinmuseum (Zeller Straße)
Nach Plänen von Otto Finé 1927 erbaut. Seltenes Beispiel expressionistischer Architektur an der Mosel. Bemerkenswert der ehem. Hochzeitssaal, heute Teil des Weinmuseums
Amtsverwaltung (Zeller Straße)
1894 erbautes Verwaltungsgebäude der 1818 gegründeten Bürgermeisterei Senheim. Spätere Bezeichnungen: „Bürgermeisterei“, „Amtsverwaltung“ und zuletzt „Verbandsgemeinde“. Im Zuge der Gebietsreform 1970 nach Cochem verlegt.
Gendarmerie (Zeller Straße)
1912 aus Mitteln der C. J. Henrichsstiftung als Wohnhaus gebaut und an das Land Preußen vermietet. Von 1942 – 1969 Dienstwohnung des Gendarmerie-Postens.
(Anmerkung: Gebaut nach den Plänen von Otto Finé)
Oberst-Häuschen (Zeller Straße, Schober Weg)
Genannt 1607, um 1700 auf älterem Gemäuer aufgebaut. Gekreuzigter Christus – 15. Jh. neue Farbfassung. Ziel unterschiedlicher Bittprozessionen.
In Senhals
Altes Fährhaus (Fährstraße)
Typisches Fachwerkhaus des 18. Jh. Moselseitig ein Fachwerkerker mit Schweifgiebel. Brüstung mit Wappen von 1780, heute Ferienhaus.
Winzerhaus (Fährstraße)
Fachwerkhaus mit Mansarddach 1747. Fachwerkgefüge geprägt durch Fußstreben mit Gegenstreben. Noch heute Wohnhaus und Weingut.
Backes und Eiskeller (Kehrstraße)
Altes Backhaus von Senhals, 2002 als Begegnungsstätte eingerichtet. Der sogenannte „Eiskeller“ – ein kühler Lagerraum.
Kultur-Historisches-Privatmuseum Adams (Moselweinstraße)
im ehemaligen Landwirtschafts- und Weingutshof sowie Fuhrbetrieb Antoni.
Der Rheinische Verein wünscht allen Mitgliedern eine gute Zeit und hofft, in naher Zukunft wieder zu Exkursionen zu unserem großen kulturellen Erbe einladen zu können.
Ein Bericht von
Gerhard Schommers
Regionalverband Cochem-Zell
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