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Alf an der Mosel © Gemeinfrei

Rundbrief vom Regionalverband Cochem-Zell – Juni 2020

01.06.2020

Liebe Mitglieder des Rheinischen Vereins,
einige Monate lang mailte ich Ihnen Landschaftsfotos die unsere Aachener Kollegen an ihre Mitglieder gesandt hatten. Mir wird heute aus Aachen mitgeteilt, die Serie sei eingestellt, da es einmal an Nachschub an Fotos fehlte – aber auch an Interesse der Mitglieder.

Das soll mich nicht davon abhalten, aus „eigenem Bestand“ Sie – diesmal mit alten Fotos – zu unterhalten und vielleicht auch zu erfreuen – so lange wir uns nicht zu unseren beliebten Exkursionen treffen können.. Zwar habe ich eine recht große Sammlung alter Fotos – aber die gehen auch irgendwann zu Ende. Deshalb bitte ich Sie, mir interessante alte Fotos zur Veröffentlichung zuzusenden – am besten als Datei an info@schommers-wein.de. Und bitte zu den Fotos eine entsprechende Beschreibung.

Heute stelle ich Ihnen Alf in alten Fotos vor. Das nachfolgende Foto dürfte vor dem zweiten Weltkrieg entstanden sein, auf jeden Fall vor der Mosel-Kanalisierung. Man sieht deutlich, dass die Mündung des Alfbachs in die Mosel noch über den „Schwanz“ erfolgte, eine in die Mosel hinein ragende Landzunge, Das ist alles Ende der 1950er Jahre verschwunden.
Trotz vieler Erleichterungen lässt Corona unsere beliebten Exkursionen noch nicht zu. Für das zweite Halbjahr stehen zwei Vortragsveranstaltungen auf dem Programm die wir hoffentlich durchführen können. Einzelheiten hierzu folgen sobald Planungs-Sicherheit besteht. Für heute herzliche Grüße – und bleiben Sie gesund

Das Foto zeigt Alf aus einer ungewohnten Perspektive, nämlich vom „Hillerweg“ der hinauf Richtung Waldfrieden, zum Prinzenkopf und zur Krieger-Gedächtnisstätte führt. Es ist ein noch nicht befestigter Schotterweg.

Schon vor dem zweiten Weltkrieg und ab Anfang der 50er Jahre war Alf ein Fremdenverkehrszentrum. Es gab zu dieser Zeit an die fünfzehn Hotels und Gaststätten in Alf. „Erstes Haus am Platze“ war das „Hotel zum Anker“ an der Moselfront Richtung Bullayer Brücke, der sogenannten „Hinterlay“. Geführt wurde es von zwei damals schon älteren Damen. Den Nachfolgern gelang es nicht, das Hotel rentabel weiter zu führen. Vielleicht fehlte es auch am Geld für notwendige Modernisierungen. Das Hotel wurde schon vor vielen Jahren abgerissen und das Gelände wartet auf eine neue Nutzung. 

Markant war und ist das Eckhaus an der B49 und dem kleinen Platz an der Alfbach-Brücke. Auf diesem Platz feierte Alf seine Weinfeste mit einem Weinbrunnen aus einer Fasspyramide. Es wird berichtet, dass an drei Weinfesttagen drei Fuder Wein (für Nicht-Moselaner = 3.000 Liter) ausgeschenkt wurden. Von solchen Zahlen träumen heute die Veranstalter von Weinfesten nur noch. Im Erdgeschoss des an Jugendstil erinnernden Hauses hatte der noch junge Dr. Schausten senior seine Praxis bevor er in das Haus am Hillerweg umzog. Später hatte dort ein Zahnarzt seine Praxis bevor „Wejeners Gretche“ dort ein gut gehendes Restaurant eröffnete. Leider ist das schöne und stark erweiterte und modernisierte Haus derzeit ungenutzt. Nachbar moselseitig war die Gaststätte mit kleinem Saal vom „Koster Battist“. Ich erinnere mich an einen Tanzabend dort um 1960 aus Anlass Alfer Remigius-Kirmes.

Im weiten Umkreis werden die Alfer „die Allewer Baachspoutzer“ genannt. Seit Generationen treffen sich vor allem die Alfer Männer an der Brücke über den Alfbach um Neuigkeiten auszutauschen. Dabei spuckte mancher schon mal über das Geländer in den Alfbach. Daher der Name „Baachspoutzer“. Symbolisiert wird der Name heute durch eine Bronzefigur die in regelmäßigen Abständen übers Geländer in den Bach spuckt.
Im Hintergrund des Fotos sieht man das frühere Hotel zur Post. Geleitet wurde es von den Geschwistern Leunig. Aber auch hier fehlte es daran, mit der Entwicklung und den Ansprüchen der Gäste Schritt zu halten. Seit vielen Jahren steht das Haupthaus leer, im rechten Nebengebäude befindet sich heute eine Pizzera mit einer schönen Moselterrasse.
Viele erinnern sich noch an den Schokoladen-Fabrikanten Hans Imhoff. Imhoff war über viele Jahre einer der größten Arbeitgeber der Region – bis er die Marke und die Fabrik von Stollwerck in Köln kaufte und die Fabrikation nach Köln verlegte, jedoch nicht in das traditionelle Stollwerck-Viertel sondern in einen modernen Neubau an der Peripherie von Köln. Imhoff war häufig Gast im „Hotel zur Post“ um auf der Terrasse seinen Nachmittagskaffee zu trinken. Zum Hotel zur Post, früher eine Poststation, gehörte die gegenüber liegende „Dependance“ als Bettenbau. Das Haus musste in den 50er Jahren der Alfer Umgehungsstraße weichen. 

Ein Bericht von
Gerhard Schommers
RV Cochem-Zell

Alle verwendeten Abbildungen sind gemeinfrei.

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Bankkaufmann, Dipl.-Betriebswirt, Dipl.-Volkswirt

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Kontakt

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