Pilgerbrunnen am Jakobsweg in Kaisersesch von Hans-Günther Obermaier © Lothar Spurzem, wikimedia
10.10.2016
Fast vierzig Teilnehmer konnte Wilfried Hanhart begrüßen, den der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Regionalverband Cochem-Zell, für seine letzte Exkursion des Jahres 2016 als Referenten gewinnen konnte.
In einer Urkunde von 1051 ist der Ort „Esch“, an der Römerstraße vom Rhein nach Trier gelegen, erstmals erwähnt und seit 1251 Gerichtsort und Teil von Kurtrier.
Schon 1321 erhielt „Esch“ Stadtrechte und wurde durch eine mit Toren und Türmen versehene Stadtmauer gesichert. Eines der wenigen Relikte dieser Stadtmauer ist der „runde Turm“ im Turmgarten. Zur Zeit der Besetzung durch die Franzosen wurde die Stadtmauer geschleift, die Steine als willkommenes Baumaterial verwendet. Eine Anzahl noch heute bestehender Häuser wurde auf den Fundamenten der ehemaligen Stadtmauer errichtet.
An der Koblenzer Straße liegt die „Alte Schule“ die ab 1836 nach Plänen des berühmten Architekten Johann Claudius von Lassaulx ab 1836 erbaut wurde. Wenige Schritte entfernt liegt das aus dem 17. Jahrhundert stammende älteste Haus Kaiserseschs, das „Haus Unger“ und gleich um die Ecke erreicht man das „alte“ Zentrum mit Pfarrkirche und ehemaligem Rathaus, heute als „Prison“ bekannt mit einem sehenswerten Heimatmuseum. Die Pfarrkirche St. Pankratius wurde um die Jahrhundertwende 1900 in neuromanischem Stil erbaut. Das „Wahrzeichen“ Kaisersesch ist jedoch der auf das 14. Jahrhundert datierte „gedrehte“ Kirchturm.
Sehenswert ist der von Hans-Günther Obermaier geschaffene Pilgerbrunnen oberhalb der Kirche.
Von der ehemaligen Thurn- und Taxis’schen Poststation ist leider nichts mehr erhalten – ein modernes Bankgebäude steht heute an dieser Stelle.
Eine echte Sehenswürdigkeit ist die „Waldkapelle“, eine um 1754 oberhalb des Stadtzentrums erbaute und der schmerzhaften Muttergottes geweihte Kapelle.
Die Freiwillige Feuerwehr Kaisersesch hegt und pflegt die sehr gut erhaltene und reich ausgestattete Kapelle seit geraumer Zeit.
Ein Bericht von
Gerhard Schommers
RV Cochem-Zell
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