25.09.2023
Am Samstag, 9.9.2023, hatte der Rheinische Verein, Regionalverband Düsseldorf,
anlässlich des Tags des offenen Denkmals zur Besichtigung von 2 Kirchen der
Nachkriegsmoderne in Neuss eingeladen, was von über 30 Personen
wahrgenommen wurde.
Dr. Alexander Kleinschrodt erklärt Hintergründe der St. Pius X. Kirche,
© Helmut Friedrichs
Als erstes stand die Mack-Kapelle im Marianum im Visier der Betrachtenden, die der Zero-Künstler Heinz Mack ab den späten 80er-Jahren kontinuierlich ausgestaltet hat. Am Anfang seines Schaffens hier entstanden die hinreißenden Glasfenster zur Genesis; das zeltartig gefaltete Deckengewölbe weist hin auf das Licht-umspielte, aus einem Marmorblock geschnittene Kruzifix über dem ebenfalls aus einem Stück gesägten Altar aus schwarzem Granit. Immer wieder taucht ein M für den Namen Marias auf den verschiedenen Ausstattungsstücken auf, die sämtlich bis ins kleinste Detail geplant zu einem Gesamtkunstwerk sakraler Harmonie beitragen. Da sich die Kapelle im Privatbesitz des Bauvereins befindet, ist sie meist nur zu Gottesdiensten einmal pro Monat geöffnet.
Im Anschluss führte der Bonner Kunsthistoriker Dr. Alexander Kleinschrodt um und in der 200 m entfernt gelegenen St.-Pius-X.-Kirche, einem Bau aus den 1960er-Jahren vom Kölner Architektenpaar Margot und Joachim Schürmann. St. Pius ist in der Nachfolge der Kapelle Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp von Le Corbusier zu sehen, beide in Sichtbeton-Bauweise (Beton-Brut) erstellt, doch die dort anzutreffenden Asymmetrien und Kanten werden hier zu einer zentral gespiegelten, homogen-gerundeten Sechskonchenanlage geformt. Sehr geschickt erklärte der Referent auch die Grundriss-Herleitung und Formen der amorphen Mauern mit wenigen Fensterschlitzen, das Parabel-artig gebogene Dach und die verwendeten Materialien. Sogar einen Originalton von Joachim Schürmann zu Architekturentwicklung und Zeitströmungen hatte Herr Dr. Kleinschrodt mitgebracht. Schließlich ging er noch auf die Ausstattungstücke ein, vor allem auf das vom Bruder bzw. Schwager des Architektenpaares, nämlich Werner Schürmann gestaltete Altarkreuz und das am Haupteingang gelegene Relief aus Sichtbeton.
Alle Gäste der Führung waren sowohl vom Bauwerk, als auch von der Vermittlung der Architektur und Kunstgeschichte tief beeindruckt, wofür sich nicht zuletzt auch der Rezensent herzlich bedankt.
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