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In Köln verzögern sich viele Vorhaben bekanntlich mehr als in anderen Städten. Hierzu zählt auch die Wiederaufstellung einer historischen Wasserpumpe auf dem Kölner Alter Markt, die am 4. Juni 2020 bei einem Rangierunfall durch einen Lkw umgeworfen und beschädigt wurde.
Die Einzelteile der Pumpe liegen seit dieser Zeit in einem Lager auf dem Kölner Südfriedhof. Als Grund für die noch nicht erfolgte Wiederaufstellung war im Januar 2023 in der Presse zu lesen, dass das Einholen eines zweiten Angebotes von Firmen durch die Stadt noch andauere. Im Frühjahr 2025 ist ihr Standort am Kölner Alter Markt jedoch immer noch verweist.
Seit dem Mittelalter dienten private und öffentliche, also städtische Ziehbrunnen der Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser. Auch der Alter Markt als historisches Zentrum der Rheinvorstadt besaß einen öffentlichen Brunnen. Im 18. Jahrhundert wurden viele der städtischen Brunnen durch Saugpumpen mit steinernen Pumpenpfeilern ersetzt und erlangten neben der kunsthistorischen auch eine besondere stadtgeschichtliche Bedeutung. Aus dieser Phase sind für den Alter Markt zwei derartige Pumpen belegt.
Nach 1868 erhielt die preußische Festungsstadt Köln – unterbrochen durch den Deutsch-Französischen Krieg – ihr Wasserleitungssystem. „Um im Kriegsfalle nicht einer Wassernot durch Abschneiden der Leitung ausgesetzt zu sein“, wurde dennoch durch die Kölner Fortifikation angeordnet, dass die öffentlichen Brunnen und Pumpen in der Stadt erhalten werden und betriebsbereit bleiben sollten. Nach Ende des Ersten Weltkrieges schließlich, der auch das Ende der Festung Köln darstellte, besaß Köln 254 öffentliche Wasserpumpen im inneren Stadtgebiet. Standen in den 1990er-Jahren noch sieben von ihnen an ihrem Platz, sind 2025 neben der Stele am Alter Markt nur noch vier weitere historische Pumpen in der Altstadt nachweisbar.
Die eingelagerte historische Wasserpumpe vom Alter Markt hat die Form einer Stele von 4,35 Metern Höhe und einer Breite von knapp einem Meter. Sie besteht aus hellem Werkstein (Trachyt?) und im Sockelbereich vermutlich aus Basalt. Den wohl aus Sandstein bestehenden profilierten oberen Abschluss bildet eine überstehende quadratische Platte mit bekrönender Kugel. Der Schwengel zum Pumpen ist aus Eisen gefertigt.
Der Arbeitskreis Denkmal des Monats möchte auf den derzeitigen Zustand hinweisen und plädiert für eine zeitnahe Wiederaufstellung der historischen denkmalgeschützten Wasserpumpe.
Referent: Dipl.-Geograf Alexander Hess
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