Der Hauptstein gehört neben dem Jakobsberg mit der Zitadelle und dem Linsenberg mit dem Fort Joseph zu den Mainzer Anhöhen die bereits seit dem 30 jährigen Krieg zur Verteidigung der Stadt befestigt wurden.

Seit den 1960er Jahren unterliegen die Bauwerke der Mainzer Festung – so sie noch erhalten sind – überwiegend einer zivilen Nutzung. Die einstige militärische Nutzung dieser Bauwerke gerät dabei schnell in Vergessenheit. Derzeit werden Kehlreduit und Kavalier am Fort Hauptstein in Mainz Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen für die aktuellen Nutzer unterzogen. In diesem Rahmen wurde auch die altehrwürdige Geschichte der Militärbauwerke auf dem Hauptstein seit dem Frühjahr 2022 bauhistorisch untersucht. Hierbei konnten einige spannende Erkenntnisse gewonnen werden. So sieht man dem auf den ersten Blick unscheinbaren Kehlreduit sein Alter gar nicht an. Dabei lassen sich an ihm gleich drei Bauphasen der Festungsgeschichte ablesen.

Das barocke Kellergeschoss des Kehlreduits entstand bereits ab 1713 unter Maximilian von Welsch. Das Obergeschoss wurde zur Zeit der Bundesfestung ab 1842 steinern ausgebaut und ab 1873 zu einem Kriegslaboratorium umgerüstet. Zeitgleich wurde der Kavalier an das Gebäude angebaut.

Weitere Details zur Bauwerksgeschichte sollen bei der historischen Führung vorgestellt werden.

Die Führung ist zugleich die Auftaktveranstaltung der Aktivitäten der neu gewählten Sprechergruppe. Der Termin eignet sich also zu einem ersten Kennenlernen zwischen der Sprechergruppe und den Mitgliedern.

Referentin:

Julia Brandt, M.A.
Kunsthistorikerin und Denkmalpflegerin, arbeitet seit 9 Jahren als Bauforscherin und erforscht die Festung Mainz. Derzeit Geschäftsführende Gesellschafterin der IT2 - Ingenieurteam 2 GmbH.