Arbeitsgruppen

Burgen
Der Rheinische Verein ist im Besitz von drei Burgen. Die Burgen Stahleck und Stahlberg liegen im malerischen Bacharach inmitten des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Im kleinen Eifelort Virneburg liegt die gleichnamige Burg. Burg Virneburg und Stahlberg sind heute nur noch als Ruinen erhalten. Burg Stahleck wurde durch den Rheinischen Verein vor dem Verfall gerettet und wieder aufgebaut. Die Arbeitsgruppe Burgen verfolgt das Ziel, die Pflege und Sicherung der drei Burgen des Rheinischen Vereins zu fördern und zu begleiten. Eine besondere Herausforderung ist die Einbindung der beiden Bacharacher Burgen in die Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal.

Burg Stahleck in Bacharach. © klaes-images, Holger Klaes

Burg Stahleck

Die Burg Stahleck ist eine Höhenburg, die vermutlich zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtet wurde. Ab Mitte des 12. Jahrhunderts war die Burg Stahleck im Besitz der Pfalzgrafen und verblieb dort bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. 1689 durch Sprengungen im Pfälzischen Erbfolgekrieg stark beschädigt, war die Stahleck nach Ende des pfälzischen Kurstaats Ruine und Eigentum des französischen Staats, der sie 1815 an Preußen abtreten musste. Der Rheinische Verein erwarb die Burg 1909 von der preußischen Domänenverwaltung und ließ sie ab 1925 durch Ernst Stahl als Jugendherberge wiederaufbauen. Heute ist unsere Burg Stahleck eine der beliebtesten und am stärksten frequentierten Jugendherbergen Deutschlands.

Burg Stahleck. © Archiv Rheinischer Verein

Burg Stahlberg

Die Burg Stahlberg, gelegen in einem Seitental oberhalb des Ortsteils Steeg der Stadt Bacharach, wurde vermutlich im 12. Jahrhundert im Auftrag der Kölner Erzbischöfe erbaut. Der Besitz ging im 13. Jahrhundert als Lehen an die Pfalzgrafen über. Nach verheerenden Zerstörungen im 30-jährigen Krieg und Pfälzischen Erbfolgekrieg von 1689 wurde die Burg aufgegeben. 1912 erwarb der Rheinische Verein die Burgruine, die als eine der schönsten des Rheintals angesehen werden kann.

Burg Stahlberg. © Erhard Hess

Virneburg

Die Virneburg liegt auf einer vom Nitzbach umflossenen Schieferkuppe in der gleichnamigen Gemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz und wurde Ende des 12. Jahrhunderts errichtet. Die Lehnshoheit wechselte häufig: Zunächst hatten sie die Grafen von Sayn inne, dann ging sie zum Grafen von Manderscheid über und später an das Haus Löwenstein-Wertheim. 1689 wurde die Burganlage im Pfälzischen Erbfolgekrieg gesprengt – der Rheinische Verein erwarb die Ruine 1914.

Burg Virneburg. © klaes-images, Markus Monreal

Mitglieder

Manfred Böckling, RV Rhein/Mosel/Lahn
Kristina Brakebusch, Restaurateurin
Rudolf Conrads, RVDL-Schatzmeister
Dr. Reinhard Friedrich, Institutsleiter Europäisches Burgeninstitut
Dr. Roswitha Kaiser, GDKE-Direktorin Landesdenkmalpflege
Dr. Angela Kaiser-Lahme, GDKE-Direktorin Burgen Schlösser, Altertümer
Horst Maurer, RV Rhein/Main/Nahe
Dr. Günther Stanzl, RV Rhein/Main/Nahe
Alexander Thon, RV Rhein/Mosel/Lahn
Dr. Thomas Wurzel, RVDL-Vorstandsmitglied

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ag-burgen(at)rheinischer-verein.org
Burggärten und Burggrün im Bacheracher Vierthälergebiet

2029 findet die Bundesgartenschau im Rheintal auf der Strecke von Bingen bis Koblenz statt und möchte besonderes Augenmerk auf die zahlreichen Burggärten der Region werfen. Der Begriff Burggärten wird hierbei sehr weit definiert und umfasst alle Grünbereiche im Umfeld der Burgen im Rheintal. Auch die beiden Burgen Stahleck und Stahlberg, die im Besitz des Vereins sind, sowie die Burg Fürstenberg liegen in diesem Gebiet. Die Arbeitsgruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Burgen und ihre Burggärten auf die Bundesgartenschau vorzubereiten.

Burggarten von Burg Fürstenberg. © klaes-images, Holger Klaes

Kontakt
Hausforschung im Rheinland

Das Vereinsgebiet des Rheinischen Vereins umfasst eine große Zahl an facettenreichen Kulturlandschaften und Städten. Die sie prägenden Gebäude sind in unterschiedlichen Bauformen, Bautechniken und Erhaltungszuständen überliefert. Mit den daraus entstehenden einzigartigen Bauten und ihren jeweiligen Gefügen zur Umwelt und Geschichte befasst sich die Arbeitsgruppe Hausforschung im Rheinland. Im Fokus liegt die Erforschung und Dokumentation von Gebäuden in ländlich und dörflich geprägten Regionen, ihrer handwerklichen und industriellen Bautechniken, Baumaterialien und (Um-)Nutzungsgeschichte.

Lambertsmühle in Burscheid. © klaes-images, Holger Klaes

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ag-hausforschung(at)rheinischer-verein.org
Industriekultur

Das Vereinsgebiet des Rheinischen Vereins ist stark industriell geprägt. Unter anderem der Braunkohletagebau im Rheinischen Braunkohlerevier, das UNESCO-Weltkulturerbe Zeche Zollverein oder der Gesteinsabbau in der Vulkaneifel haben ihre landschaftlichen und baulichen Spuren hinterlassen. Erst in jüngster Zeit befasst sich die Forschung mit der Aufarbeitung der Industriekultur. Die Arbeitsgruppe möchte ihren Beitrag zu aktuellen Positionen der Forschung und Politik leisten sowie über Erhalt und Umnutzung der Industriekultur im Spiegel ökologischer und sozialer Herausforderungen aufklären. Langfristig sollen das Bewusstsein und die Wertschätzung für die Denkmäler der Industrie gefördert werden.

Hambacher Tagebau. © klaes-images, Hans Blossey

Transformationsprozesse im Braunkohlerevier

Die Braunkohleförderung soll vorrausichtlich 2030 enden. Mit ihrem Ende bleiben aber auch zahlreiche Baudenkmäler am und um den Tagebau zurück, die wichtige Aspekte der ökonomisch-historischen Entwicklung des Rheinlandes darstellen. Die Arbeitsgruppe befasst sich intensiv mit den kulturlandschaftlichen und sozioökonomischen Transformationsprozessen des Rheinischen Reviers und dem Erhalt ihrer baukulturellen Zeugnisse, wie etwa dem stillgelegten Braunkohlekraftwerk Frimmersdorf II in Grevenbroich.

Frimmersdorf 1974. © Deutsches Bundesarchiv, Engelbert Reineke

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ag-industriekultur(at)rheinischer-verein.org

Natur- und Landschaftsschutz

Die Arbeitsgruppe Landschafts- und Naturschutz agiert vereinsweit. Sie entwickelt Handlungskonzepte, gibt Ideen zur Gestaltung von Kulturlandschaften und nimmt Stellung zu aktuellen Geschehnissen rund um die Themen Landschaft und Natur.

Siebengebirge. © klaes-images, Uwe Mueller

Neugestaltung des
Landschaftspark St. Remaclus

Die Kirche Str. Remaclus ist ein einzigartiges Zeugnis der Nachkriegsarchitekur in der Stadt Cochem. Sie liegt in erhöhter Lage am Kopf der Skagerrak-Brücke in unmittelbarer Nähe zu einem unbebauten Abhang.

Sie steht in direkter Blickbeziehung mit dem Pinnerkreuz, St. Michael in Cochem und der Reichsburg auf der gegenüberliegenden Moselseite und ist damit Orientierungs- und Identifikationspunkt. Um die Umgebung sowie die Sichtbarkeit der Kirche zu beleben, soll im Rahmen dieses Projekt der ortsansässige Moselsteig bis zu einer Aussichtsplattform oberhalb der Kirche erweitert werden.

Basierend auf ersten Konzeptskizzen wurde die denkmalhistorische Bedeutung der St. Remaclus Kirche von Emil Steffan verdeutlicht. Er hat in seinem offenen Schreiben erste Ansätze für eine Neugestaltung und Neukonzeption der Kirche und ihrer Umgebung gegeben.
Die gesamte Konzeptionskizze können Sie hier einsehen.
Basierenden auf den ersten Impulsen von Steffan wurden in Zusammenarbeit mit Akteuren der St. Remaclus Kirche und der RWTH Aachen erste konkrete Entwürfe für die Gestaltungs des Landschaftspark St. Remaclus entwickelt, um die Landschaft nachhaltig aufwerten. Über eine in den Hang eingelassene „Himmelstreppe“ aus Cortenstahl sollen Wandernde des Moselsteigs zum Kirchenbau hinabsteigen oder auf serpentinenförmigen Pfaden verborgene Perspektiven, Picknickoasen und Bienenvölker entdecken können. Als ganzjähriger Staudengarten gestaltet, soll er ganzjährig ansprechend sein. Der von Skulpturen gesäumte Weg führt den Hang hinab zur St. Remaclus Kirche. Endpunkt ist die Skagerrak-Brücke.
Die Entwürfe können Sie hier einsehen.

St. Remaclus. © wikimedia commons, Dietmar Rabich

Bienenvölker für den Rheinischen Verein

Durch die Arbeitsgruppe Landschafts- und Naturschutz kann der Rheinische Verein mehrere Bienenvölker sein Eigen nennen. Die Bienenstöcke sollen zu einem balancierten Ökosystem und einer größeren Artenvielfalt beitragen. In Zukunft wird es den RVDL-Honig zum Kauf geben.

Die Imkerei wird seit Jahrtausenden in unterschiedlichen Varianten praktiziert. Die Bienenhaltung ist völlig unproblematisch, allerdings sollte man sich an Regeln halten. Der Imker betreut seine Bienenvölker in künstlichen Nisthöhlen, den Bienenstöcken, in denen Brutnest und Honigvorrate vor Witterungseinflüssen und Räuberei anderer Tiere geschützt sind. Im Wesentlichen besteht seine Tätigkeit in der Kontrolle von Brut, Futter, Sicherheit und Gesundheit der Bienenvölker und natürlich auch der Honigernte. Seit einiger Zeit findet ein Wandel in der Bienenhaltung statt. In landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen geben immer mehr ältere Imker auf, dabei verschwinden auch die Bestäuber von Wild und Kulturpflanzen. Mittlerweile finden die Bienen im städtischen Raum mehr Tracht als in landwirtschaftlich genutzten Regionen. Im urban-städtischen Raum interessieren sich immer mehr junge Leute als „Stadtimker“ für die Bienenzucht.

Bienenstock der Arbeitsgruppe. © Alfred Bremm

© Alfred Bremm

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ag-landschaftschaftsschutz(at)rheinischer-verein.org
Nachkriegs­architektur im Rheinland

Im Rheinland gibt es baukulturelle Zeugnisse der Nachkriegsmoderne in einer beachtlichen Qualität und Dichte. Die heute bereits denkmalgeschützten Ikonen der Nachkriegszeit waren Ausgangspunkte für die Gründung der Arbeitsgruppe. Neben Bauten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts rücken inzwischen auch immer mehr zeitgenössische Gebäude in den Fokus der Arbeit und mit ihnen vermehrt Fragen zum Umgang, zu Nutzungskontexten und zur historisch-politischen Bedeutung des „jungen baukulturellen Erbes“. Die Arbeitsgruppe agiert vereinsweit und steht im engen Austausch mit den einzelnen Regionalverbänden, lokalen Vereinen und Initiativen.

Kölner Oper am Offenbachplatz. © wikimedia commons, Raimond Spekking

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ag-nachkriegsarchitektur(at)rheinischer-verein.org
Recht

Denkmal- und Landschaftsschutz ist nicht nur rein ästhetisch-historischer Natur. Die zunehmenden Bedrohungen von Kulturgütern und Denkmälern erzwingen auch eine rechtliche Befassung mit der Materie. Die Arbeitsgruppe Recht beschäftigt sich mit allen rechtlichen Fragen, die den Verein selbst betreffen und begleitet dessen Projekte vereinsweit und fachkundig. Als erste Vereinigung in Deutschland besitzt der Rheinische Verein das Verbandsklagerecht im Sektor der Denkmalpflege und des Landschaftsschutzes.

Schiffsbrücke Wuppermündung © Karl Peter Wiemer

Schutz des Kölner Grüngürtels

Der Fußballklub 1. FC Köln plante die Bebauung eines Teils des Kölner Grüngürtels mit einem Leistungszentrum und großflächigen Kunstrasenplätzen. Hiergegen klagte eine Bürgerinitiative, die wir finanziell und argumentativ unterstützt haben. Das Oberverwaltungsgericht NRW hat den Bebauungsplan der Stadt Köln im November 2022 aufgehoben.

Bebauungsprojekt Marina Weingarten

Die Arbeitsgruppe engagierte sich in dem Verfahren um die Marina Weingarten bei Zell für einen Baustopp des geplanten Ferienhaus- und Jachthafenprojekts. Mehrere Interventionen und Stellungnahmen wurden an die Planungsbehörden abgegeben. Neben Aspekten Landschaftsästhetik sind auch Bedenken in Bezug auf die Wasserrahmenrichtlinie und die Gefahrgutverordnung auf Bundeswasserstraßen geäußert worden.

Dalbenanlagen in Bad Salzig

Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes plant die Errichtung großer Dalben und anderer Schifffahrtseinrichtungen bei Bad Salzig. Diese Bebauung würde insbesondere die Sichtachsen zu den gegenüberliegenden Burgen deutlich beeinträchtigen. Diese Anlagen sind mit dem Charakter des Weltkulturerbes nicht zu vereinbaren. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung vertritt die Auffassung, ein Planfeststellungsverfahren müsse nicht durchgeführt werden, da es sich lediglich um eine Modernisierung von Anlegeeinrichtungen handele. Tatsächlich entsteht dort eine Hafenanlage. Die Arbeitsgruppe hält daher ein Planfeststellungsverfahren für unabdingbar und ist grundsätzlich bereit, unser Verbandsklagerecht zu nutzen.

Windräder

Windräder sind immer wieder ein Stein des Anstoßes für einen Konflikt zwischen Landschaftsschutz und Energieversorgung. Der Verein hat sich zu der Gesamtproblematik schon vor Jahren positioniert und vertritt die Auffassung, dass die Energiewende trotz der teilweisen Landschaftszerstörung unabdingbar ist. Hier muss in jedem Einzelfall aber zwischen dem energiepolitischen Ziel und der jeweiligen Landschaftssituation abgewogen werden. Zusammen mit einer örtlichen Bürger Initiative konnte die Arbeitsgruppe die Installationen von Windrädern auf den Moselhöhen bei Schweich verhindern, die das Tal sowie ein nahegelegenes Naturschutzgebiet beeinträchtigt hätten.

Mitglieder

Ulrich Schulte-Wissermann
Rolfjosef Hamacher

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ag-recht(at)rheinischer-verein.org
Tagesseminare vor Ort

Die Tagesseminare widmen sich Fragen zur Erhaltung und Schutz von Denkmalobjekten. Diese Fortbildungsveranstaltungen sind bei den Architektenkammern des Vereinsgebietes anerkannt und richten sich an alle, die sich beruflich mit Denkmalschutz auseinandersetzen oder an diesen Belangen besonders interessiert sind. Ziel der Seminare ist es, ausgehend von fachkundiger Sachinformation, den Austausch von Erfahrungen zu initiieren und so eine offene Diskussion verschiedener Vorstellungen oder Verfahrensweisen zu ermöglichen. Durchgeführt werden die Seminare in Zusammenarbeit mit der DenkmalAkademie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW an unterschiedlichen Standorten im gesamten Vereinsgebiet.

Kontakt

ag-tagesseminare(at)rheinischer-verein.org

Öffentlichkeitsarbeit

Die Arbeitsgruppe befasst sich mit der Repräsentation des Vereins im Bild der Öffentlichkeit. Der Arbeitsfokus liegt dabei nicht nur auf Pressearbeit, denn in den Medien präsent zu sein bedeutet heutzutage auch in den sozialen Medien und im Internet präsent zu sein. Gleichzeitig beschäftigt sich die Arbeitsgruppe mit der Kommunikation innerhalb des Vereins, um den Mitgliedern den aktuellen Stand zu internen Vorgängen zu vermitteln und sie in Entwicklungen einzubeziehen. Der dritte Aspekt ist Menschen für den Rheinischen Verein zu begeistern und unsere Werte an sie heranzutragen. Wir möchten aber nicht nur Mitglieder gewinnen, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit gesehen zu werden.

Kontakt
ag-oeffentlichkeitsarbeit(at)rheinischer-verein.org
Schatzmeister

Rudolf Conrads

Bankkaufmann, Dipl.-Betriebswirt, Dipl.-Volkswirt

Thematische Schwerpunkte

  • Finanzen des RVDL
  • Leitung der Marianne von Waldthausen Geächtnis-Stiftung
  • Pflege / Inwertsetzung der RVDL-Burgen
  • Weiterentwicklung der Verzahnung des Gesamtvereins mit den Regionalverbänden
  • Kreativer Partner für die Vorstände der Regionalverbände

Regionale Verantwortung

  • Schatzmeister im Freundeskreis der Burg Stahlberg e.V.
  • Schatzmeister im Freundeskreis der Burg Virneburg e.V.
  • Vorstandsmitglied im RVDL Regionalverband  Köln
  • Beiratsmitglied im RVDL Regionalverband Rhein/Mosel/Lahn
  • Vorsitzender des Beirats der Stiftung Lahn-Marmor-Museum

Kontakt

rudolf.conrads(at)rheinischer-verein.org