Abriss Bayer-Kasino Krefeld. © LVR, Silvia Margrit Wolf
Im 20. Jahrhundert wurde in Deutschland und in Europa diesbezüglich viel erreicht. Seit einigen Jahren beobachten wir jedoch eine Aushöhlung der Denkmalschutzgesetze und einen Abbau des Schutzniveaus für unser kulturelles Erbe. Zusammen mit anderen Organisationen, etwa im Denkmalschutzbündnis NRW, arbeiten wir an einer Trendumkehr und für zeitgemäße Denkmalschutzgesetze.
Auch war der RVDL maßgeblich am Verfahren um die Anerkennung als UNESCO-Welterbe beteiligt. Angesichts der weiterhin bestehenden Zielkonflikte zwischen Landschaftsschutz, Wohnwert und Tourismus sowie vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Zwänge beobachten wir die Vorgänge im Mittelrheintal mit besonderer Aufmerksamkeit. Kritische Interventionen wird es auch in Zukunft geben – die Belange der Bürgerinnen und Bürger müssen dabei berücksichtigt werden.
Rhein. © Phillip Glickman
Köln-Sülz, Hl. Johannes XXIII. © klaes-images, Holger Klaes
Die „next Generation“ gilt es für unsere Themen und Aufgaben zu motivieren – das ist unser Selbstverständnis seit 1906. Auch im 117. Jahr engagieren sich Studierende und junge Forschende unter dem Dach des RVDL mit eigenständigen Projekten, die ihre Perspektive auf Denkmalpflege und Landschaftsschutz unterstreichen. In ihrem Fokus stehen Nachkriegsarchitektur (u.a. „Brutalismus“) ebenso wie Klimaschutz und Artenvielfalt.
Wegeführung, Straße, Hausgarten oder Park, eingebettet in die Landschaft – hier wirken unterschiedliche „Bilder“ und Interessen zusammen. Für das Überleben einer historischen Hofanlage kämpfen, wenn die Felder und Wälder schon weggebaggert sind? Wenn Vulkanberge nur als aufgelassene Steinbrüche zurückbleiben? Der Raubbau an Fläche ist längst auch eine Frage des Klimaschutzes. Nachhaltigkeit ist beim RVDL kein leeres Modewort, sondern ein zentrales Anliegen: Wir wollen Raumplanung und Heimatpflege zusammen denken.
Blankenheim-Alendorf, Wacholderheide. © klaes-images, Markus Monreal
Tagebau Hambach. © LVR, Silvia Margrit Wolf
Der Braukohletageabbau war der größte und dramatischste Eingriff des Menschen in die Rheinische Landschaft. Er hat Vielen ihre Heimat genommen und die Kulturlandschaft einschließlich zahlreicher Denkmäler zerstört. Das Ende des Braunkohleabbaus bis 2030 bietet die Chance, Fehler zu beheben und eine neue Kulturlandschaft zu schaffen. Dabei müssen die Interessen der Menschen und der Natur nachhaltiger als in der Vergangenheit berücksichtigt werden. Dafür setzt sich der Verein schon seit Anbeginn ein.
RVDL-Denkschrift „Eine Landschaft in Not!
Bankkaufmann, Dipl.-Betriebswirt, Dipl.-Volkswirt
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Regionale Verantwortung
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rudolf.conrads(at)rheinischer-verein.org